Spurensuche

Die Spurensuche

Zu den häufigsten angewandten kriminaltechnologischen Ermittlungsmethoden gehört die
Analyse des Fingerabdrucks. Der Fingerabdruck dient der Personenidentifizierung durch
Erfassung der Linien am menschlichen Finger. Fingerabdrücke werden mit der
sogenannten Daktyloskopie untersucht. Zuerst müssen die Fingerabdrücke am Tatort
gesichert werden. Die Daktyloskopen müssen unterschiedliche Chemikalien verwenden, je
nachdem auf welchem Material die Fingerabdrücke gefunden wurden. Auf den Materialien
Glas oder Plastik, die keine saugenden Eigenschaften haben, lassen sich die
Fingerabdrücke mit Rußpulver sichtbar machen und mit einer Klebefolie sichern. Bei
Papier oder Holz ist dies aufwendiger. Hierbei werden andere Chemikalien wie Ninhydrin
verwendet. Die Analyse findet aus Sicherheitsgründen jedoch im Labor statt. Die
Fingerabdrücke werden im nächsten Schritt an Hand der sogenannten Minuzien
identifiziert. Dies ist keine leichte Aufgabe, da die Fingerabdrücke am Tatort oft
unvollständig, verschmiert sind oder sich überlappen. Jedoch werden beim genaueren
Betrachten des Linienbildes winzige Merkmale sichtbar. Diese Linien verändern sich in
ihrer Form und Lage zueinander im Laufe des Lebens nicht. Die Minuzienpunkte werden
durch ihre Lage und Richtung beschrieben. Die Identifizierung einer Person gilt nach
deutschem Recht als einwandfrei, wenn zwölf Minuzien zwischen zwei Fingerabdrücken
übereinstimmen. Im Jahre 1994 ist zur Unterstützung der manuellen Tätigkeit der
Sachverständigen das Automatische Fingeridentifizierungssystem (AFIS) eingeführt
wurden. Dieses ermöglicht den Experten Tatortspuren computergestützt mit bereits
vorhandenen Fingerabdrücken von Straftätern zu vergleichen (bundesweit). In der Kartei
des Bundeskriminalamtes sind mehr als 2,5 Millionen Fingerabdrücke von Straftätern
erfasst, sowie von Personen, die sich im Zusammenhang mit einem Asylverfahren in
Deutschland aufhalten. (www.planet-wissen.de)
Ein weiteres kriminaltechnologisches Verfahren stellt der genetische Fingerabdruck dar.
Mit ihm kann man lebende oder tote Personen identifizieren. Desweiteren ermöglicht der
genetische Fingerabdruck die Bestimmung, ob ein Täter zu einem Tatort passt oder ob
einzelne Leichenteile zueinander gehören. Die Erbsubstanz, die DNS
(Desoxyribonukleinsäure), ist Ausgangspunkt für das genetische Fingerabdruckverfahren.
Die DNS ist ein langes, spiralig gedrehtes Molekül, auf dem unsere Erbinformationen, die
Gene, angesiedelt sind. Die Gene liegen auf diesem Strang ziemlich weit voneinander
entfernt. Etwa fünf Prozent der gesamten menschlichen Erbsubstanz sind bei jedem
Menschen unterschiedlich und machen uns zum Individuum. Alle übrigen Abschnitte der
DNS sind bei jedem Menschen gleich. Die DNS wird mit Hilfe von Enzymen zerlegt.
Hierbei entstehen unterschiedlich lange Bruchstücke. Diese Bruchstücke lassen sich nach
ihrer Größe auftrennen und mit Hilfe von radioaktiven Sonden sichtbar machen. Das
Ergebnis ist eine Art Streifenmuster, ähnlich dem Strichcode einer Milchtüte. Dabei
entspricht jeder Streifen einem DNS-Fragment bestimmter Länge. Dieses Muster, was
dabei entsteht, ist einmalig wie ein Fingerabdruck. In diesem Muster stimmt kein Mensch
mit einem anderen überein. Es reichen schon kleine Mengen DNS aus, um einen
genetischen Fingerabdruck zu erstellen. Allerdings sind mindestens einige Millionstel
Gramm DNS nötig. Wenn die Spuren noch kleiner sind, etwa winzige Mengen Blut,
Speichel oder Sperma, muss die DNS vervielfältigt werden, bevor ein Gentest
durchgeführt werden kann. Die Vervielfältigung wird mit Hilfe der Polymerase-Ketten-
Reaktion (PCR) ausgeführt. Dieses Verfahren ist eine Art Kopierstraße für
Erbinformationen, welches zahlreiche, identische Kopien der gesuchten Abschnitte liefert.
Die Abschnitte werden von ganz spezifischen Startsequenzen eingerahmt. Die
Startsequenzen werden mit einem Primer markiert. Die Biochemiker erreichen mit Hilfe
eines wohldosierten biochemischen Cocktails und gezieltem Erwärmen und Abkühlen,
dass sich der Doppelstrang der DNS auftrennt. Das Enzym Polymerase bewirkt dann
schließlich, dass jeder dieser Einzelstränge wieder zu einem ganzen ergänzt wird. Das
Gen-Material hat sich verdoppelt. Der Prozess wird mehrmals wiederholt, bis eine
ausreichende Menge Material vorliegt, um die kopierten Stränge miteinander vergleichen
zu können. Die Stränge werden dann in einem elektrischen Feld der Länge nach
ausgerichtet. Da die Primer einen besonderen Farbstoff tragen, lassen sich die gesuchten
Abschnitte wiedererkennen. Die nächsten Schritte sind die Auswertung am Computer und
danach die Auswertung von Hand. Am Ende ist der genetische Fingerabdruck nicht mehr
als eine Tabelle. Bei einer alten DNS sind besondere Probleme vorhanden. Das Molekül,
welches fadenförmig ist, kann zerbrechen oder sich chemisch verändern. Wenn die Spuren
falsch gelagert werden, z.B. in feucht-warmer Umgebung, können die Erbinformationen
ebenfalls unbrauchbar werden. Bakterien und Pilze entwickeln sich, die die DNS zerstören.
Selbst das modernste Labor ist dann nicht mehr in der Lage, aus diesem Genmaterial noch
etwas herauszulesen. (vgl. www.planet-wissen.de)


 
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